Betriebshistorie
Das Ehepaar Marlis und Rainer Vogel sen. siedelte 1970 im Rahmen des Grünen Plans der Bundesregierung aus der engen Windecker Altstadt aus und bezog am Buchwald, auf einer Anhöhe zwischen Windecken und Ostheim, ihren neu errichteten Hof. Bereits 1978 wurde aus Gründen der Tiergesundheit zum ersten Mal umgebaut und die bisherige Haltung der Mastbullen in Anbindehaltung abgeschafft und Tiefstreulaufställe auf Stroh gebaut. Sie betrieben den damals noch viel kleineren Hof alleine, bis sie 1993 ihrem Sohn, Dipl. Agraringenieur Rainer Vogel jun., einen Teil des Betriebes übergaben. Im Jahr 2008 übernahm das Ehepaar Silke und Rainer Vogel jun. den gesamten Hof, und gemeinsam entwickelten sie ihn zu dem, was Hof Buchwald heute ausmacht.
Anfang des Jahres 2024 hat Silke Vogel beschlossen, etwas kürzer zu treten und deshalb ihren Anteil des Hofes an ihren Sohn Maximilian übergeben, der jetzt auch Geschäftsführer ist. Somit ist der Hof nun schon in den Händen der dritten Generation.
Bio-Betrieb
Im Jahr 2010 gab es auf Hof Buchwald zum ersten Mal in Kooperation mit
tegut...
Saisongarten-Parzellen in Bio-Qualität zu mieten.
Familie Vogel begann am 01.07.2010, auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen. Dazu wurde der alte Schweinestall abgerissen und durch einen
„Naturland Kistenstall“ ersetzt, der den Schweinen die Möglichkeit gibt, Ruhe-, Fress- und Aktivitätsbereiche zu unterscheiden. Zudem können sich die Schweine in den Ausläufen den Wind ordentlich um die Nase wehen lassen.
Da die Öko-Schweinemast bei dieser Betriebsgröße nicht mehr wirtschaftlich war, musste Ende 2023 die Schweinehaltung beendet werden.
Allen Rinderställen wurde ein großer Laufhof ohne Überdachung angegliedert, so dass sich die Tiere auch jederzeit im Freien aufhalten können. Seit dem 01.07.2012 ist Hof Buchwald
Naturland Bio-Betrieb mit der ÖKO-Kontrollnummer DE-005.
Photovoltaik-Anlage
Am 20.11.2020 wurde unsere 55 m² große Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen.
Sie befindet sich auf dem Dach des Schweinestalls mit den Naturland-Kistenställen mit Ausrichtung nach SSW. Die gesamte Anlage, bestehend aus 35 Modulen, hat eine Spitzenleistung von fast 10 kWp, d.h., je nach Sonnenscheindauer und Intensität liefert sie zwischen 2 und 70 kWh Strom pro Tag.
Im Jahr 2021 hat die Anlage 10.058 kWh Strom produziert, also im Durchschnitt 27,56 kWh pro Tag. 81 % davon, also etwa 8.100 kWh, wurden selber verbraucht, entweder direkt oder nach Zwischenspeicherung in einem Akku, die restlichen 19 % wurden in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Auf diese Weise konnte Hof Buchwald 1/3 seines gesamten Strombedarfs durch die Solaranlage decken und damit nicht nur bares Geld, sondern auch 6,5 t CO2 einsparen.
Engagement
Hof Buchwald öffnet gerne seine Tore! Kindergärten, Schulklassen, Teams aus verschiedenen Einrichtungen und auch interessierte Vereine erfahren im
„LernOrt Bauernhof“ mit allen Sinnen, was Öko-Landwirtschaft ausmacht. Dabei unterstützt wird Hof Buchwald vom
Freundeskreis Hof Buchwald e.V. – Kulturhöhe Nidderau. Dieser erklärt sich unter anderem so: „Nicht nur die Landschaft hat sich verändert. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft ist die Beziehung von Natur und Kultur brüchig geworden. Die Zersiedelung bedroht nicht nur unsere Ortschaften, sondern auch unser Selbstempfinden und unsere regionale Identität. Die KulturHöhe Nidderau will ein GegenOrt sein – ein lebendiges und kommunikatives Zentrum, wo aktuelle Themen diskutiert und neue Erfahrungen gemacht werden können. Hier kommen Menschen ins Gespräch: BürgerInnen, Kommunen und die in der Landwirtschaft Tätigen sowie KünstlerInnen. „Agri-Kultur“ bekommt auf Hof Buchwald einen neuen Sinn.“
Lage und Klima
Hof Buchwald liegt in der Mitte von Nidderau am nördlichen Rand des Rhein-Main-Gebietes bzw. am südlichen Rand der Wetterau auf 176 m ü. NN (Koordinaten: 50°14´01″ n.B., 8°53´32″ ö.L.).
Die Durchschnittstemperatur beträgt im langjährigen Mittel 9,2°C bei 652 mm Niederschlag, wobei ein Teil der Niederschläge durch teils kräftige Gewitterschauer im Juni/Juli zustande kommt.
Böden
Die Böden der Gemarkung sind durch den Löss geprägt und besitzen ein hohes Ertragspotential. Wir bewirtschaften Flächen zwischen 55 und 85 Bodenpunkten, die aufgrund ihrer Hangneigung eine hohe Erosionsgefährdung besitzen. Im Untergrund findet man das Rotliegende als Hinweis auf die Ausläufer des Ronneburger Hügellandes.
Ackerbau
Zum Betrieb gehören 100 ha Acker- und ca. 10 ha Grünland. Auf den Betriebsflächen wächst die Futtergrundlage für die Viehhaltung in Form von Kleegras, Silomais, Grünland, Getreide, Leguminosen und Stroh. Auf ca. 30 ha werden Marktfrüchte wie Winterweizen und Körnermais angebaut, die über die Naturland-Marktgesellschaft vermarktet werden. Wir wirtschaften konsequent nach den Richtlinien des biologischen Landbaus und sind seit dem Jahr 2000 einer von 50 Pilotbetrieben für gewässerschonende Landwirtschaft im Main-Kinzig-Kreis. Erosionschutz und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, die dem Erhalt unserer wertvollen Böden dienen, werden auf Hof Buchwald groß geschrieben. Dazu gehören Dauerbegrünung der Flächen durch intensiven Zwischenfruchtanbau, Eng- und Direktsaat bei Reihenkulturen wie Mais, Acker- und Sojabohnen und hangparallele Bewirtschaftung der Ackerflächen.
Tierhaltung
Hof Buchwald hatte sich von Anfang an auf Rinder- und Schweinemast spezialisiert und betreibt seit 2016 Hühnerhaltung in Hühnermobilen.
